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Der totalitäre Geist unserer Zeit benennt seine Feinde und Ziele nicht geradeheraus.
Er ist laut eigener Aussage nicht gegen die Meinungsfreiheit; er maßt sich nur an, Richter darüber spielen zu dürfen, was eine “Meinung” und damit zulässig ist. Wer eine unzulässige Meinung – im Sprech des totalitären Geistes zu “Hass” umdefiniert – äußert, wird nicht weggesperrt, es wird nur versucht, seine soziale Reputation und berufliche Existenzgrundlage zerstören.
Der totalitäre Geist unserer Zeit findet aber laut eigener Aussage keinen Gefallen an der Kontrolle seiner Mitmenschen. Alles, was geschieht, geschieht vermeintlich zum Wohle des Bürgers. Jede Steuer, jedes Gesetz, jede Freiheitseinschränkung wird nicht erlassen, um den Bürger zu steuern, auszunehmen oder umzuerziehen, sondern um ihn zu schützen. Vor dem Klimawandel. Vor Corona. Vor sich selbst.
Der totalitäre Geist unserer Zeit betrachtet seine Mitmenschen nicht als mündige und selbstbestimmte Individuen, sondern sieht sie als anonyme Verfügungsmasse, die es nach seinen Grundsätzen zu formen gelte.
Der totalitäre Geist unserer Zeit hält sich aber nicht für ideologisch, sondern wähnt “die Wissenschaft” auf seiner Seite und Basis für alle Entscheidungen. So als gäbe es einen Typen namens “die Wissenschaft”, den man nur zu bestimmten Themen befragen müsste und der dann genau eine – natürlich die richtige – Antwort zurückgibt. Deshalb zweifelt und diskutiert der totalitäre Geist nicht. Er hält es schlicht nicht für nötig. Haltung wird zur Tugend, Widerspruch zur Sünde.
Der totalitäre Geist unserer Zeit sieht sich selbst als Verfechter des Guten und moralisch im Recht. Für ihn heiligt der Zweck die Mittel, weshalb auch zweifelhafte Methoden wie Diskriminierung und Einschüchterung in Ordnung sind, solange sie dem “richtigen” Ziel dienen.
Seine Gegner hält er nicht einfach nur für Andersdenkende, sondern unterstellt ihnen unlautere Motive und bezeichnet sie als unmoralisch, womit er sie auf persönlicher und nicht auf sachlicher Ebene attackiert und diskreditiert.
Der totalitäre Geist unserer Gesellschaft behauptet aus der Geschichte gelernt zu haben und zum Teil stimmt das auch.
Er hat gelernt, dass es sinnvoll ist, seine eigentlichen Ziele – die Errichtung eines sozialistischen Regimes – hinter nett klingenden Worten zu verschleiern, da Sozialismus und Kommunismus aufgrund der Millionen von Toten, die sie in der Geschichte produziert haben, für viele immernoch abschreckend wirken. Deswegen meidet der totalitäre Geist unserer Zeit diese Worte wie der Teufel das Weihwasser und spricht stattdessen hochgeschwurbelt von einer “Transformation der Gesellschaft” und der “Überwindung des Kapitalismus”. Gemeint ist damit nichts anderes, als die vollständige zentrale Steuerung der Bürger durch den Staat, die noch nie in der Geschichte gut ausgegangen ist.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Historie haben er und seine Anhänger nämlich bis heute nicht erfasst:
Der Weg in die Hölle war schon immer mit guten Absichten gepflastert.