Stell dir einmal vor, ein Sklave würde sich nicht nur widerwillig, sondern mit einem devoten Lächeln selbst aufs Baumwollfeld schleppen, seinen Rücken freiwillig beugen, die Peitsche seines Herrn geradezu herbeisehnen – weil man ihm so tief ins Hirn gebrannt hat, dass genau darin sein Lebenssinn liegt. Absurder gehts kaum! Und doch tun wir genau das, Tag für Tag. Wir jagen bedruckten Papierschnipseln hinterher, lassen uns bereitwillig missbrauchen, erdulden Demütigungen, nur um am Ende des Monats das Zimmer bezahlen zu können – wie eine Hure, die brav ihrem Zuhälter die Miete reicht, damit sie wenigstens nicht verprügelt wird.
So marschieren wir jeden Morgen in diese Missbrauchssysteme, getrieben von einer Angst, die tiefer sitzt als jede Moral: der Angst, mittellos zu sein, kein Dach mehr zu haben, verhungern zu müssen. Dabei klammern wir uns an diese Illusion eines „gesicherten Lebens“, blenden aber bewusst aus, dass wir nicht einmal ein eigenes Stück Erde besitzen, das uns auffängt, wenn alles bricht. Keine Handvoll Boden, die uns Sicherheit schenkt, keine Unabhängigkeit, die uns wirklich frei macht.
Stattdessen zerreißen wir uns lieber das Maul darüber, was die Psychopathen in den Parlamenten, ihre Hofschranzen und Büttel heute wieder mit uns treiben. Wir suhlen uns in Empörung, labern uns selbst in Ohnmacht und bleiben am Ende doch passiv, weil wir zu viel Angst haben vor den Schlägen dieser geisteskranken Staatsmaschinerie, die immer dann zur Raserei ansetzt, wenn ein Sklave es wagt, an Freiheit zu denken.
Denn ein Sklave, der niemandem gehört, der nicht unter dem Banner einer Sklavenkolonie marschiert, ist eine existenzielle Bedrohung für das gesamte System. Er könnte ja den anderen zeigen, dass sie die Ketten sprengen können. Doch Freiheit ist ein ewiger Kampf. Führst du ihn nicht, verlierst du ihn – immer und endgültig.
Also wird sich nichts ändern, bis du alt und grau bist, dein Körper zerschunden von einem Leben im Hamsterrad, deine letzten Jahre angeblich gesichert durch eine Rente, die dir nie Freiheit schenkt, sondern nur ein weiteres Gnadenbrot, während dich Ärzte und Psychologen noch ausnehmen, dir die Schmerzen betäuben, damit der Weg ins Grab halbwegs erträglich bleibt.
Der wahrhaft freie Mensch aber hat nie Angst vor dem Tod, ist niemals das Zerrbild einer Ideologie, sondern immer ein Original.
Also, was bist du? Ein Original – oder ein dressiertes Abziehbild deiner Peiniger?