Ernst Wolff eröffnete seinen Vortrag am Sommer-WEFF 2025 mit einer historischen Erinnerung:
Mary Shelley veröffentlichte 1818 in Cologny bei Genf – am Hauptsitz des heutigen World Economic Forums – ihr Werk unter dem vollen Titel „Frankenstein; or, The Modern Prometheus“. Schon damals warnte Shelley… vor einer Schöpfung, die sich vom Schöpfer loslöst – ein Thema, das heute aktueller ist denn je. KI ist längst mehr als ein Werkzeug – sie ist zum Instrument der globalen Finanz- und Tech-Kartelle geworden.
Wolff beschreibt die moderne „Frankenstein-Logik“: Eine Technologie, die außer Kontrolle gerät, Arbeitsplätze zerstört, demokratische Strukturen schwächt und die persönliche Freiheit bedroht.
Doch Wolff führt nicht in die Dystopie. Er zeigt den Weg, wie wir selbst entscheiden können, ob unsere „Schöpfung“ zur Bedrohung oder zum Instrument des Gemeinwohls wird:
1. Kritisch informieren, Wissen teilen, Netzwerke bilden 2. Bewegungen mit klaren Zielen aufbauen 3. Machtmonopole entmachten – durch die Freigabe aller Patente und Lizenzen 4. KI in den Dienst aller Menschen stellen, statt in den Dienst von Profit und Kontrolle Mary Shelleys Frankenstein ist mehr als eine Schauererzählung – er ist ein Sinnbild dafür, wie Schöpfungen außer Kontrolle geraten, wenn Verantwortung und Menschlichkeit fehlen.
Ernst Wolff warnt in seinem Vortrag:
Auch die Künstliche Intelligenz könnte zu einem solchen Monster werden – nicht aus sich selbst heraus, sondern wenn sie im Dienste weniger Konzerne und Machtkartelle steht.
Doch anstatt wegzulaufen, fordert er uns auf, dem ‚Monster‘ zu begegnen, ihm die Machtgrundlagen zu entziehen und es in den Dienst aller Menschen zu stellen.
Genau hier setzt das WEFF Sommer 2025 an: als Ort der Debatte, der Vernetzung und der Frage, wie wir Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft so gestalten können, dass Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit im Zentrum stehen.